Radial Wellendichtringe

Radial Wellendichtringe

Wellendichtungen sind für die Abdichtung des Spalts zwischen der umlaufenden und der feststehenden Komponente bzw. zwischen zwei sich gegeneinander bewegenden Komponenten konstruiert. Zu den Hauptfunktionen der Dichtung gehören:

  • Rückhaltung von Schmierstoffen
  • Abdichtung gegen Verunreinigungen
  • Getrennthaltung zweier verschiedener Medien
  • Abdichtung bei Druckunterschieden

Für die wirkungsvolle Abdichtung sollten Wellendichtungen mit einem Mindestmaß an Reibung und Verschleiß arbeiten, selbst unter ungünstigen Betriebsbedingungen. Um die Anforderungen zahlreicher unterschiedlicher Anwendungen und Betriebsbedingungen zu erfüllen, werden SKF Wellendichtungen für umlaufende Maschinenkomponenten in vielen verschiedenen Bauformen, Werkstoffen und Ausführungen gefertigt. Alle Ausführungen und Werkstoffkombinationen haben spezifische Eigenschaften, die sie für bestimmte Anwendungsfälle prädestinieren.

DICHTUNGEN HMS5 (A) & HMSA10 (AS)

Die wichtigsten Eigenschaften

Die metrischen SKF Radial-Wellendichtringe mit Elastomeraußenmantel der Ausführung HMS5 und HMSA10 entsprechen den in ISO 6194-1 bzw. DIN 3760 genormten Dichtringen und sind für die Verwendung in einem sehr breiten Spektrum industrieller Anwendungsfälle ausgelegt. HMS5- und HMSA10-Dichtungen sind in allen Größen erhältlich, die in ISO 6194-1 und DIN 3760 festgelegt sind, für Wellendurchmesser von bis zu 250 mm. Darüber hinaus ist ein umfangreiches Sortiment an handelsüblichen Abmessungen verfügbar. Neue Größen werden kontinuierlich hinzugefügt. Zu den wichtigsten Eigenschaften gehören:

  • optimiertes Dichtlippenmaterial
  • zugfederbelastete Dichtlippe
  • optimal aufeinander abgestimmte Ausführung von Dichtlippe und flexiblem Teil
  • rillierte Außenmantelfläche
  • zusätzliche Schutzlippe (nur HMSA10-Dichtungen)

Konstruktion

Der kautschukbeschichtete Außendurchmesser sorgt für eine optimale Dichtwirkung im Gehäuse und dichtet auch bei starker Oberflächenrauheit oder in geteilten Gehäusen sehr gut ab. Die rillierte Außenmantelfläche verbessert die Dichtwirkung, sorgt für festen Halt im Gehäuse und verhindert das Zurückfedern beim Einbau.

Die federgespannte Dichtlippe ermöglicht ein schnelles Reagieren bei dynamischem Schlag und sorgt dafür, dass die Dichtwirkung auch bei starkem Verschleißgrad erhalten bleibt.

Dichtlippe und flexibler Teil sind so aufeinander abgestimmt, dass relativ hohe Rundlauf- und Koaxialitätsabweichungen problemlos ausgeglichen werden können.

Die Schutzlippe der Dichtungen HMSA10 ist berührungsfrei und kann somit üblicherweise bei den gleichen Umfangsgeschwindigkeiten eingesetzt werden wie die Ausführung HMS5 mit einseitiger Dichtlippe.

Werkstoff

Der optimierte Acrylnitril-Butadien-Kautschuk der HMS5- und HSMA10-Dichtungen hat das Nachsetzzeichen RG und basiert auf den Erfahrungen und Erkenntnissen der Werkstoffspezialisten von SKF. Die wesentlichen Vorteile des Werkstoffs sind:

  • gute Alterungsbeständigkeit
  • ausgezeichnete Pumpfähigkeit
  • hohe Verschleißfestigkeit

Die Pumpfähigkeit ist definiert als die Zeit, die erforderlich ist, bis die Dichtung eine definierte Ölmenge von der Bodenseite (Luftseite) zur Stirnseite (Ölseite) durchpumpt. Das Mikrogefüge des SKF RG-Acrylnitril-Butadien-Kautschuks unterstützt das schnelle Pumpen des Öls.

SKF bietet alle Ausführungen aus den Bauformen HMS5 und HMSA10 auch aus Flour-Kautschuk-Verbundstoff mit nichtrostender Zugfeder an. Dichtungen aus Fluor-Kautschuk haben das Nachsetzzeichen V. Sie werden eingesetzt, wenn die Temperaturen die Grenzwerte von Acrylnitril-Butadien-Kautschuk überschreiten.

Anwendungsfälle und Betriebsbedingungen

HMS5- und HMSA10-Dichtungen sind für öl- oder fettgeschmierte Anwendungen mit Betriebstemperaturen von –40 bis +100°C und kurzzeitig auch von bis zu 120°C ausgelegt. Für diese Dichtungen können Dichtschmierstoffe aus einem breiten Viskositätsbereich eingesetzt werden.

Umfangsgeschwindigkeit: bis zu 14 m/s
Betriebsdruck: max. 0,03 MPa

Diese Angaben sind Maximalwerte für jede einzelne Betriebsbedingung und dürfen nicht gleichzeitig erreicht werden. Die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Betriebsbedingungen sind zu berücksichtigen.

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